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Mittwoch, 30. September 2020

Iseosee - Comer See

Gestern Abend gab es noch einen schönen Sonnenuntergang am See, aber leider keine Pizza mehr. Das Restaurant und die Bar hatten bereits zu. Das muss man nicht verstehen. Wenn sie heute den Campingplatz schließen, könnte man natürlich auch die Bar noch am letzten Abend öffnen.
Ist halt Italien
Wir können es sowieso nicht verstehen, warum der Platz schon zu macht, obwohl er zu 80% ausgebucht war. Wir wären auch noch gerne einen weiteren Tag geblieben, ging aber halt nicht.
Heute Morgen war das Wetter wieder sehr schön und wir konnten wenigstens noch draußen frühstücken. Für den Platz haben wir 30 Euro bezahlt, kein Schnäppchen aber für die Lage ok.
Immerhin haben wir gestern beim Check-In einen Teller mit Häppchen und jeder ein Glas Wein bekommen, was wohl dazu diente, die Bar leer zu machen.
Wo wir dann heute genau rumgefahren sind, kann ich hier im Detail nicht schreiben. Immer irgendwelche Nebenstraßen rauf und runter, was im Navi so aussah.
Wir kamen durch zig kleine Bergdörfer, die größtenteils nahezu menschenleer waren. Die meisten Häuser waren verrammelt und alle Fensterläden zu.
Die Straßen waren ab und zu wieder recht abenteuerlich. Irgendwie ging der Blick immer nach oben, um das Dach nicht abzurasieren.



Unser Ziel war der Comer See und hier der Campingplatz Spiaggia, was aber so nicht funktionierte.


Auf den schmalen Passstraßen nervte uns schon 2 Tage lang ein lästiges Klappern am Auto. Nachdem ich gestern schon unter der Karre lag und absolut nichts gefunden habe, habe ich, als ich wieder hervorgekrochen war, gegen die Vorderräder getreten und siehe da, es klapperte.

Es sind die beiden Radnabenabdeckungen. Bei den vielen Passabfahrten wurden die Felgen wohl so heiß, dass das Plastik geschmolzen ist und die Dinger jetzt richtig rumlottern


Gegen 15.00 Uhr kamen wir auf dem Camping Spaggia an und da hieß es, ausgebucht. die haben nur 5 Plätze für Wohnmobile und die waren komplett belegt.
Nun war guter Rat teuer. Da wir keine Lust auf größere Touren hatten, sind wir im Nachbarort auf den Camping Continental gegangen. 
Nicht wirklich schön und vor allem nicht direkt am See sondern man schaut auf einen Zaun. Dann hat er für die blöder Lage auch noch freche Preise mit 30 Euro zzgl. 4 Euro für Strom, den wir ja nicht brauchen. Immerhin gibt es eine Pizzeria hier und die werden wir nachher testen.
Eigentlich wollten wir hier am Comer See 2 Tage bleiben, da für Morgen das Wetter noch einigermaßen schön angesagt ist, aber auf dem Platz bleiben wir sicher nicht, zumal ich gerade während dem Blog schreiben von Schnaken aufgefressen werde.
Wir werden deshalb morgen unsere Seentour fortsetzen und fahren an den Luganersee. Der liegt auf gleicher Höhe und sollte vom Wetter her morgen auch noch ganz ok sein. Danach ist eh wieder Sauwetter angesagt.


Dienstag, 29. September 2020

Edolo -Iseo-See

Heute Morgen war es wieder mal recht frisch, weshalb wir im WoMo gefrühstückt haben.
Wären wir mal besser eine Stunde später aufgestanden. 
Kaum waren wir nämlich abreisebereit, kam die Sonne raus und alle Wolken waren weg. Es wurde dann natürlich auch gleich deutlich wärmer.
Es war dann wirklich der erste richtig schöne Tag seit über einer Woche. Meist stahlblauer Himmel und angenehme Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad.
Von Edolo aus ging es zunächst ein kurzes Stück über die vielbefahrene SP42 in Richtung Bergamo. Das machte nicht wirklich Spaß, weil wirklich sehr dichter Verkehr ist und die Italiener sowieso wie die Verrückten fahren.
Wir sind deshalb nach wenigen Kilometern auf die SP294 abgebogen, eine wirklich abenteuerliche Passstraße, die meistens sehr, sehr eng ist.
Die Straßenbreite schwankt zwischen 2,50m und 4 Metern. Gegenverkehr ist eher nicht erwünscht und wir hatten beim Hochfahren auf den Pass auch das Glück, dass niemand entgegengekommen ist.

Hier an den Spitzkehren, an denen ich selbst mit unserem kleinen Auto manchmal zurückstoßen musste um um die Ecke zu kommen, hätte man mal ein Fahrzeug passieren lassen können.
Ansonsten war es überwiegend eine einspurige Strecke ohne Ausweichmöglichkeiten.

Die Ausblicke waren dafür sensationell. Wasserfälle, tolle Bergsichten und schönes Wetter, alles perfekt.

Man musste auch immer auf die überhängenden Felsen achten, damit man die Karre nicht irgendwo dagegen setzt. C. ist ja eigentlich ziemlich stressresistent, was solche Strecken angeht, aber die war ihr stellenweise doch wieder zu heftig. Man merkt das immer daran, wenn sie das Sprechen einstellt und nicht mehr fotografiert.
Auf dem Pass in 1827m Höhe war es dann traumhaft schön. Es zeigte zwar nur 8 Grad an aber in der Sonne war es richtig warm und es gab einen leckeren Cappuccino.




Die Gaststätte war recht nett eingerichtet und relativ groß, obwohl da oben nicht mehr viel los war.



Die Passabfahrt auf der anderen Seite war von den Straßenverhältnissen nicht viel besser. Mit einem größeren Wohnmobil wollte ich die Strecke nicht fahren.
Ich fands Super und C. hat sich, als die Straße langsam breiter wurde und die "Alpenidylle" einsetzte, auch wieder entspannt.

Eigentlich wollten wir dann, als wir vom Pass wieder unten waren, die nächste abenteuerliche Passstraße nach San Pellegrino Therme nehmen und von dort an den Comer See fahren.
An einem Kreisverkehr kam dann aber ein Schild in Richtung Iseo-See und wir haben unsere Pläne im Kreisverkehr umgeschmissen. Bei dem schönen Wetter mal einfach einen Nachmittag lang in der Sonne sitzen, schien uns auch verlockend.

So sind wir schließlich hier auf dem Campingplatz Covelo gelandet.
Bei der Begrüßung hieß es gleich, nur eine Nacht, wir machen morgen zu.

Also bleiben wir hier bis morgen und schauen mal, was wir dann machen. Dann geht es halt morgen an den Comer See. 

Das Wetter ist sowieso nur noch für die nächsten 2 Tage als akzeptabel vorhergesagt. Dann kommt flächendeckend Regen vom Mittelmeer bis Deutschland.


Montag, 28. September 2020

Brixen - Jaufenpass - Meran - Stilfserjoch - Edolo

Gestern Abend kam noch einmal kurz ein Sonnenstrahl in den Berg bei Brixen. Ansonsten war es sehr frisch und wir haben uns bald ins Auto verzogen.
Davor haben wir allerdings noch im Hotelpool gebadet, ist für Campinggäste inklusive. Er hatte 26 Grad und damit deutlich mehr als die Lufttemperatur. Danach sind wir zum Essen ins Hotelrestaurant gegangen. Das war eine ziemliche Pleite. Trotz nur mäßigem Besuch hatten wir nach einer Stunde immer noch nichts bekommen und C. war dann so sauer, dass sie auch nichts mehr essen wollte, zumal alle um uns rum, die z.T. später bestellt hatten, bereits fertig waren. Wir sind dann aufgestanden und haben dem Ober gesagt, dass "wir" jetzt keinen Hunger mehr haben und unser Glas Wein bezahlen werden. Das wollte er dann auch nicht und hat gesagt, es geht alles aufs Haus. Als wir gerade rausgingen kam dann auch unsere Pizza und er wollte sie sogar noch einpacken. Der Appetit war allerdings auf dem Nullpunkt und wir haben es sein lassen.
Heute Morgen war dann alles grau in grau. Wir haben zuerst mal unsere Campinggebühr in Höhe von 35 Euro bezahlt, kein Schnäppchen, aber mit Pool, Waschmaschinen und tollen Sanitäreinrichtungen ist das für einen Hotelcampingplatz in Ordnung.
Morgens gab es auch frische Brötchen im Hotelshop und so hat alles gepasst., außer dass wir bei 6 Grad doch lieber drinnen gefrühstückt haben.
Von Brixen aus sind wir zum Jaufenpass gefahren, der ca. 2000 Meter hoch ist. Irgendwie hatte das bereits etwas von Weihnachten, schwarz-weiß-Bilder und Schnee.
Kurz vor der Passhöhe bei 0 Grad sind wir dann direkt in die Wolken gefahren.

Als es auf der anderen Passseite nach unten ging, schaute alles schon etwas freundlicher aus.
Ab und zu blitzte die Sonne durch und die Temperaturen gingen auch wieder nach oben.
Hier gab es dann einen extra Aufzug für die Milchkannen, der unbedingt aufs Bild musste.

Vom Jaufenpass sind wir nach Meran gefahren, wo wir eigentlich ein bisschen bummeln wollte. Die Stadt war aber derart voll, dass wir gar nicht erst ausgestiegen sind und unsere weitere Route geplant haben.
In Corona-Zeiten macht es einfach keinen Spaß, in überfüllten Tourizentren rumzulaufen.

In Meran hatte es übrigens 16 Grad und auch auf der weiteren Strecke war es recht schön. Wir haben deshalb beschlossen, noch über das Stilfser Joch zu fahren, da der Himmel in dieser Richtung recht hübsch aussah.

In der ganzen Gegend ist die Apfelernte im vollen Gange. Es gibt überall riesige Plantagen mit allen möglichen Sorten, die auch im Straßenverkauf an jeder Ecke angeboten werden.



Auf dem Weg zum Stilfser Joch, am Ortsausgang von Prad. haben wir diese obskure Sammlung gesehen. Irgendein übriggebliebener 68-er, der sich hier mit seiner Kunst verwirklicht. Er bezeichnet sich selbst als Schamane.
Er kam auch gleich angerannt und hat um die 2 Euro Spende für den Besuch seines "Museums" gebeten. Die hatten wir allerdings schon hier in die Kasse geworfen, worauf er sofort den Schlüssel genommen und die Kasse geleert hat.



Die Fahrt auf das Stilfser Joch ist mit dem WoMo recht abenteuerlich. Bis zur Passhöhe sind es 48 Spitzkehren, die nur im 1. Gang zu bewältigen sind und mit unserem WoMo gerade so gehen. Bei längeren Fahrzeugen - zulässig sind maximal 10 Meter - ist wohl in der ein oder anderen Kurve rangieren angesagt.
Hier sieht man mal ein Stück der Straße, die sich auf 2700 Meter nach oben schraubt.
Wir haben ein paar Mal Murmeltiere gesehen, aber die lassen sich nicht gerne fotografieren. Ich denke, man kann es aber erkennen.

Auf der Passhöhe hatte es wieder mal 0 Grad aber wenigstens schneite es nicht und man konnte die ganzen Berggipfel drum rum sehen.










Hier sieht man die Passstraße die wieder ins Tal führt. Dieses Mal nur 40 Spitzkehren, dafür einige abenteuerliche Tunnels.

Dieser hier bei km 106 ist mit Ampelregelung und mit 3,20m angeben. Da wir gestern in einem 3,10m gesteckt sind haben wir gedacht, wird schon gehen. Es ging auch, aber es war ein komisches Gefühl. Irgendwie hat man immer auf ein Kratzen gewartet.
Im Tal war es dann richtig schön und die Temperatur stieg auf 18 Grad.

Was wir nicht wussten ist, dass der Campingplatz in Edolo, den wir für heute rausgesucht haben, wieder etwas im Hochland liegt. 

Also ging es erst Mal wieder über den nächsten Pass nach Aprica und dann weiter ins Tal nach Edolo. Hier hatten wir dann bei der Ankunft nur noch 13 Grad, aber man konnte zumindest noch etwas raussitzen.

Hier stehen wir jetzt mitten in der Provinz für 22 Euro. Es ist nur noch 1 weiteres Wohnmobil auf dem Platz, ansonsten ist hier Ruhe. Elektrisch Wasserkochen geht hier nicht. Die Sicherung fliegt sofort raus, wenn wir den Wasserkocher einschalten.